Wenn man an die ungarische Küche denkt, kommt einem sofort ein Gewürz in den Sinn: Paprika. Das tiefrote Pulver ist das Herzstück vieler ungarischer Gerichte und verleiht ihnen nicht nur Farbe, sondern auch den unverwechselbaren Geschmack. Kein Wunder, dass Paprika oft als das „rote Gold Ungarns“ bezeichnet wird.

Paprika stammt ursprünglich aus Südamerika und gelangte im 16. Jahrhundert durch die Türken nach Ungarn. Dort fand die Pflanze schnell ideale Bedingungen vor: viel Sonne, nährstoffreicher Boden und ein warmes Klima. Besonders in den Regionen Szeged und Kalocsa entwickelte sich der Paprikaanbau zu einer wahren Tradition. Heute gehören diese beiden Städte zu den wichtigsten Paprikazentren der Welt.

PAPRIKA OeRLEMENY
paprikapulver

Herstellung von Paprikapulver

Die Herstellung erfolgt in mehreren Schritten:

  1. Anbau & Ernte – Die Schoten reifen bis sie tiefrot sind und werden im Herbst geerntet.
  2. Trocknung – Früher traditionell an der Luft, heute oft in speziellen Trocknungsanlagen.
  3. Mahlen – Die getrockneten Schoten werden zu feinem Pulver verarbeitet.
  4. Mischen – Je nach Sorte wird mehr oder weniger Samen und Haut beigemischt, was den Geschmack und die Schärfe beeinflusst.

Paprika-Sorten aus Ungarn

Ungarische Paprika ist nicht gleich Paprika – es gibt verschiedene Qualitätsstufen und Geschmacksrichtungen:

  • Édesnemes – die bekannteste Sorte, süßlich-mild, leuchtend rot.
  • Csemege – fein und aromatisch, sehr beliebt in der Alltagsküche.
  • Rózsa – mild, leicht würzig mit heller Farbe.
  • Erős – die scharfe Variante, für alle, die es pikant mögen.
  • Különleges – besonders edel, süß und intensiv aromatisch.

Verwendung in der Küche

Paprika ist das Grundgewürz der ungarischen Küche. Typische Gerichte ohne Paprika? Unvorstellbar!

  • Gulasch (Gulyás) – das Nationalgericht, das ohne Paprika nicht denkbar wäre.
  • Pörkölt – Schmorgerichte mit Fleisch.
  • Halászlé (Fischsuppe) – würzig-scharf mit viel Paprika.
  • Lecsó – ungarisches Ratatouille aus Paprika, Tomaten und Zwiebeln.

Ein Tipp: Paprikapulver sollte nie in zu heißes Fett gegeben werden, da es sonst bitter wird. Am besten das Pulver kurz in lauwarmem Öl oder Fett anschwitzen und sofort mit Flüssigkeit ablöschen.

Ungarische Paprika ist weit mehr als ein Gewürz – sie ist ein Symbol der ungarischen Kultur und Lebensart. Ob mild oder scharf, sie verleiht jedem Gericht eine besondere Tiefe und Farbe. Wer die ungarische Küche liebt, kommt an diesem roten Gold nicht vorbei!

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